Burgtonna

Burgtonna trägt seinen Ortsnamen vermutlich durch seine einseitige Burg und dem Wasserlauf der Tonna. Erstmals wird der Ort in einer Urkunde aus dem Jahr 874 genannt. Auf frühgeschichtliche Ansiedlungen bis zur Steinzeit weisen zahlreiche Fundstätten hin. Im Jahr 1030 wurde die Burg des Ortes von Graf Busso erbaut. Im Thüringer Erbfolgekrieg kämpfte ihr letzter Burgherr, Berthold von Burgtonna, auf Seiten der Grafen von Tonna. In seiner Abwesenheit wurde der Ort und die Burg im Jahre 1249 völlig zerstört. Burgtonna wurde danach Besitz der Thüringer Landgrafen, später gehörte es zur Grafschaft Tonna/Gleichen. In vergangenen Zeiten wurde das Dorf in Folge seiner Tallage mehrfach durch den Wasserlauf der Tonna schwer heimgesucht. Bei der Burgtonnaer Sintflut des Jahres 1558 ertranken 46 Einwohner und 40 Anwesen wurden zerstört. 

Ende des Jahres 1695 entdeckten Bauern beim Sandschürfen in einem Stollen nahe am Dorfanger von Burgtonna Knochen eines fossilen Waldelefanten. Man verständigte sofort die Herzogliche Kammer in Gotha. Der Fund wurde daraufhin 1696 im Auftrage des Herzogs komplett geborgen und es begann unmittelbar dazu ein internationaler wissenschaftlicher Disput. Der Fund des Waldelefanten von Burgtonna wurde somit zur Wiege der paläontologischen Forschung in Deutschland.

1799 wurde unweit der Fundstelle ein weiteres Elefantensklett ausgegraben.

Am 15. Dezember 1889 wurde die Eisenbahnlinie Herbsleben - Döllstädt - Gräfentonna - Burgtonna - Ballstädt eingeweiht. Leider wurde 1948 die Demontage der Schienen als Kriegsreparation durchgeführt. 

Das Freibad in Burgtonna wurde 1934 fertiggestellt und bietet bis heute gute Bedingungen zur Freizeitgestaltung in den Sommermonaten. 1973 stürzte die alte Ortskirche ein. Am 09. Dezember 1990 fand die Einweihung der neuen Christuskirche statt, deren Bau von den Einwohnern des Ortes durch freiwillige Arbeitsleistungen ermöglicht wurde. 

In sechs Ortsjubiläen 1954, 1959, 1974, 1985, 1994 und 2004 feierte man die geschichtliche Entwicklung Burgtonnas. Nach der Erweiterung der ortsgeschichtlichen Sammlung wurde am 30. Mai 1999 das attraktive Burgtonnaer Heimatmuseum der Öffentlichkeit übergeben. 

In umfangreichen Bau- und Sanierungsmaßnahmen sowie durch die aktive Mitgestaltung der Bevölkerung konnte in Burgtonna ein ansprechendes Ortsbild geschaffen werden. Am 23. November 1993 bildete sich aus den bisher eigenständigen Gemeinden Gräfentonna und Burgtonna die Gemeinde Tonna. 

Es entstanden dann in Burgtonna die beiden Wohnungsbaugebiete „Am Weinberg" und „Kirschwiese" sowie das Gewerbegebiet „Hinter der Schenke".

Im Jahr 2009 entstand auf dem Gelände eines ehemaligen Kiestagebaus die derzeit größte Photovoltaikanlage im Landkreis Gotha.

In der Ortslage Burgtonna befindet sich eine moderne Kindertagesstätte, die den Kleinsten des Ortes beste Betreuungsbedingungen bietet. Derzeit wird die ehemalige Gaststätte "Zur Post" zu einem modernen Dorfgemeinschaftshaus umgebaut, in dem künftig das rege Vereinsleben der Dorfgemeinschaft ein neues Zuhause finden kann. Das alte Bauerndorf Burgtonna konnte sich dank des Engagements seiner Bürger zu einem guten Wohn- und Gewerbestandort entwickeln.

letzte Änderung: 11.07.2019